Raid Shadowlegends, AFK Arena, Genshin Impact: wer im Internet unterwegs ist und sich auch nur flüchtig für Games interessiert, wird früher oder später auf Titel wie diese stoßen. Meist in Form von Werbung, der man schwer entfliehen kann. Die Rede ist von Gacha Games, ein Genre, das in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Gut daran zu erkennen, dass inzwischen auch Hollywood Stars wie Elijah Wood in Werbespots für solche Games auftreten:
Was bitte ist ein Gacha?
Das Wort Gacha (ausgesprochen: gatscha) stammt von den japanischen Gachapons ab: Kleine Kapseln, meist mit Spielzeug gefüllt, die von Automaten gegen etwas Kleingeld ausgegeben werden. Tatsächlich dürften Überraschungseier die bekanntesten westlichen Gegenstück dazu sein. Ähnlich wie bei Lootboxen handelt es sich bei den Gacha-Elementen von Videospielen um eine Art Glücksspiel. Der große Unterschied ist, dass Lootboxen in den meisten Fällen wenig Einfluss auf das Spielgeschehen im Game haben. Gacha-Mechaniken hingegen sind spielentscheidende Bestandteile der jeweiligen Spiele.
Wie erkenne ich Gacha Mechaniken?
Ähnlich wie bei ihren Vorbildern in der echten Welt, muss man für virtuelle Gacha-Elemente in der Regel einen bestimmten Geldbetrag bezahlen. In den allermeisten Spielen werden dafür spezielle, fiktive Währungen genutzt, auch Premium Currency (Premium Währung) genannt.
Diese Währungen bekommt man meistens automatisch während des Spielverlaufs. Allerdings in sehr geringen Mengen und immer seltener, je mehr man spielt.
Optional wird angeboten sich mit echtem Geld mehr von der fiktiven Währung zu kaufen.
Die Premium Currency wird genutzt, um „Rolls“ (Englisch für „Würfe“) oder „Pulls“ (Englisch für „Ziehungen“) vorzunehmen. Bei diesen Aktionen können mit etwas Glück seltene Gegenstände oder Charaktere freigeschaltet werden. Untermalt werden diese Vorgänge in der Regel von bunten Animationen, die nicht selten an Casino-Spiele erinnern – hier zum Beispiel eine Pull aus dem Spiel „Genshin Impact“.
Gacha Mechaniken in Videospielen sind in ihrem Aufbau generell sehr nah an Glückspielautomaten angelehnt, was auch die Begriffe „Rolls“ und „Pulls“ unterstreichen. Beide Ausdrücke sind nämlich auch bei herkömmlichen Casino-Spielen gebräuchlich.
Ein klarer Hinweis darauf, dass man es hier tatsächlich mit Glückspiel-Elementen zu tun hat!
Was sollte ich bei Gacha Games beachten?
Prinzipiell gilt auch hier die Regel der Free to Play Spiele: „Theoretisch kann man sie spielen ohne dafür eigenes, echtes Geld auszugeben.“ In der Realität wird man aber im Spiel ständig mit Aktionen oder Events geködert doch den ein oder anderen Euro zu investieren. Daher lautet die erste Regel: Nicht in Versuchung führen lassen!
Die zweite Regel heißt: Kenne deine „Pullrates“. Jedes Spiel bietet nämlich andere Wahrscheinlichkeiten bei einem Gatcha-Pull einen wirklich seltenen Gegenstand oder Charakter zu ziehen. Meistens liegen die Chancen dafür bei ca. 2% – 5%. Viele Games führen im Kleingedruckten diese Wahrscheinlichkeiten an. Ein Blick auf diese Zahlen lohnt sich allemal, um nicht mit falschen Hoffnungen an die Sache zu gehen.
Wer bei Gacha-Games wirklich „Free to Play“ bleiben will muss sich im Klaren sein, dass man nicht jeden Gegenstand oder Charakter im Spiel besitzen wird ohne dafür Unsummen hinzulegen; dafür sind die Chancen bei den Pulls einfach zu niedrig angesetzt. Sich vorab genau zu informieren wie „Free to Play friendly“ ein Spiel ist, kann daher nie schaden. Wichtig ist sich dabei immer in Erinnerung zu halten, dass letzten Endes bei Gachas alles eine reine Glückssache bleibt.
Der Mobile Gaming Bereich ist in dieser Hinsicht leider zurzeit eine rechtliche Grauzone. In Europa wird zwar schon gegen Mikrotransaktionen bei großen Titel wie Fifa vorgegangen, allerdings betrifft es den mobilen Bereich noch sehr wenig. Es obliegt also der Eigenverantwortung sich nicht von den Spielen überrumpeln zu lassen. Der kontrollierte Blick auf seine Finanzen ist der beste Weg, um sich nicht im Meer aus Gacha Spielen zu verlieren. Führt am besten ein Geldtagebuch, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Eine eiserne Disziplin ist zwar gut, aber eine doppelte Absicherung noch besser.
Credits Titelbild: Genshin Impact
Dieser Artikel ist im Rahmen des Sponsorings dieser Website durch die Unicredit Bank Austria AG entstanden.