Seit Videospiele das Licht der Welt erblickt haben, hatten sie mit Vorurteilen zu kämpfen: „Gaming macht dumm“ und „Gaming macht fett“ sind wohl die gängigsten davon. Allerdings könnte das nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Im richtigen Setting können Videospiele ein ideales Training für Körper und Geist sein.
Training fürs Gehirn
Je nach Art des Games kann regelmäßiges, konzentriertes Spielen wahre Wunder für das Gehirn bewirken. Verschiedene Fähigkeiten, wie Reflexe, Erinnerungsvermögen und das Erfassen von Situationen können damit geschärft werden.
Actionreiche Spiele sind zum Beispiel ideal, um Wahrnehmungsvermögen, Reaktionszeiten und die Hand-Augenkoordination zu trainieren und auf Zack zu halten. Strategie- und Aufbauspiele können helfen verschiedene Denk- und Planungsmuster zu entwickeln, die sich auf viele andere Bereiche des täglichen Lebens anwenden lassen.
Es existiert natürlich keine fixe Formel wie: „Spiel A verbessert Fähigkeit B in X Wochen“. Wissenschaftliche Studien zeigen allerdings, dass es beim Gaming um den richtigen Mix aus regelmäßig ausgeübten Tätigkeiten geht, der einem hilft geistig fit zu werden und es auch zu bleiben. Ganz ähnlich wie beim herkömmlichen Training im Fitness-Center ist der Trainingsplan der Schlüssel zum Erfolg.
Mit Gaming auch im Alter fit?
Der lebende Beweis dafür, dass Videospiele den Geist fit halten können, sind die so genannten Gaming-Seniorinnen wie z.B. Shirley Curry aus Ohio in den USA. Die 85-jährige Großmutter schwört auf das regelmäßige Spielen des Fantasy Rollenspiel Skyrim. Obendrein teilt sie auf ihrem YouTube Kanal ihre Abenteuer mit der gesamten Welt.
Eigenen Aussagen nach würde ihr das komplexe Spiel dabei helfen ihr Erinnerungsvermögen zu erhalten und die actionreichen Kampfsequenzen würden ihre Reflexe schärfen. Ihren YouTube Kanal nutzt sie außerdem zum Austausch mit ihren hunderttausenden Abonnent*innen, die sie aktiv anfeuern und unterstützen, wenn sie mal im Spiel nicht weiterkommt – so kommt nie Einsamkeit auf und Shirley bleibt stets im Austausch mit ihrer Umwelt.
Shirley ist absolut kein Einzelfall, denn ob mit oder ohne YouTube/Twitch Präsenz, die Zahl der Ü60 Gamerinnen, die sich mit Videospielen fit und geistig jung halten, stieg in den letzten Jahren stetig. Videospiele sind eine leicht zugängliche und unterhaltsame Möglichkeit für Seniorinnen geistige und körperliche Geschicklichkeit zu trainieren und im Austausch mit anderen Menschen zu bleiben.
Glück für die geistige Gesundheit
Auch wenn es um das persönliche Glücksempfinden geht, können Videospiele eine positive Wirkung mit sich bringen. Das Oxford Internet Institute hat im November 2020 untersucht, wie Gaming Menschen hilft mit der Isolation während der Pandemie und des Lockdowns fertig zu werden. Besonders die Nutzung der beliebten Spiele „Animal Crossing: New Horizons“ und „Plants vs Zombies: Battle for Neighborville“ wurde dabei genauer unter die Lupe genommen.
Für viele Gamer waren die untersuchten Games ein wahrer Segen: Das Ergebnis der 3274 getesteten Erwachsenen hat gezeigt, dass die, die ca. 4 Stunden am Tag mit Spielen verbracht haben, sich im Durchschnitt als glücklicher beschrieben als die anderen, nicht-spielenden Testteilnehmer*innen.
Das Zocken alleine ist natürlich kein Wundermittel, das direkt zum Glück führt! Es ist eher das persönliche Erlebnis beim Spielen das wichtig ist: die Möglichkeit abzuschalten, in neue Welten einzutauchen oder der Austausch mit anderen Spielerinnen und Spielern beim gemeinsamen Gaming, egal ob online oder offline.
Einen detaillieren Beitrag zu Animal Crossing: New Horizons als Retter in der Pandemie könnt ihr übrigens hier finden.
Fitness Games statt Fitness Studio?
Nicht nur der Geist, sondern auch der Körper lässt sich heutzutage mit Videogames trainieren. Noch vor ein paar Jahren hat man sich beim Spielen reichlich wenig bewegen müssen, außer vielleicht mal auf der Couch oder dem Sessel hin- und her zu rutschen. Inzwischen gibt es eine Menge Games und Equipment, die einem sogar richtig viel Bewegung abverlangen und einen ordentlich zum Schwitzen bringen können. Vor allem intensives Spielen von Games für VR (Virtuelle Realität) lässt sich durchaus mit klassischem Workout vergleichen. So verbrennt zum Beispiel eine Stunde im Rhythmus-Spiel Beat Saber, Studien zufolge, ca. genauso viel Energie wie ein Tennis-Match.
Die großen Konsolenhersteller haben ebenfalls den Trend erkannt und bringen seit einigen Jahren mehr und mehr Zubehör auf den Markt, das bei Spielen Bewegung und Ausdauer von den Spielerinnen und Spielern verlangt. Auch wenn diese neuen Geräte und Games eine super Möglichkeit sind in den eigenen vier Wänden zu mehr Bewegung zu kommen, sind sie dennoch kein 100%iger Ersatz für herkömmlichen Sport. VR- und Fitness-Games sind eine tolle Art sich zu etwas mehr Bewegung zu motivieren, können aber das Sporteln an der frischen Luft gemeinsam mit Freundinnen und Freunden nicht ersetzen.
Alle Dinge im Maß – Das Maß aller Dinge
Man sieht, das negative Bild der nutzlosen Videospiele bröckelt langsam und so manche positiven Effekte werden sichtbar. Nichtsdestotrotz bedeutet das aber nicht, dass den ganzen Tag ausschließlich mit Videospielen zu verbringen jetzt plötzlich etwas Gutes ist. Wie bei allem im Leben ist es die richtige Mischung, die entscheidend ist.
Dieser Artikel ist im Rahmen des Sponsorings dieser Website durch die Unicredit Bank Austria AG entstanden.